Nachdem Voith mit der Maxima eine erste eigene hydraulische Großdiesellokomotive auf deutsche Gleise gebracht hatte, stellte man im Jahre 2008 auf der Innotrans eine
Variante für den schweren Rangier bzw. leichten bis mittleren Streckendienst vor. Die neue Lok hört auf den Marketingnamen „Gravita“ und wurde im Grunde in zwei Varianten
ausgeliefert – der kleineren Type 10BB, welche als Baureihe 261 bei der DB eingruppiert wurde und der schwereren Ausführung 15(L)BB, welche seit 2013 als Baureihe 265
durch die Lande fährt.
Die Lok besitzt einen asymmetrisch angeordneten Mittelführerstand und ist als vierachsige Ausführung BB konstruiert. Die Lok ist mit allen modernen
Einrichtungen wie Funkfernsteuerung, automatischer Rangierkupplung, PZB90 etc. ausgerüstet. Wie heute üblich, ist der Rahmen selbsttragend und als Sekundärfederung dienen
Flexicoil-Elemente. Die DB AG beschaffte insgesamt 130 Loks der Baureihe 261 und 31 Maschinen der Reihe 265. Erstere sollen hauptsächlich die betagten Maschinen der
V90-Familie ersetzen, letztere übernahmen teilweise Leistungen der Baureihe 232/233, hier vor allem im Gips- Kali- und Kesselganzzugverkehr. Nach Auslieferung der 265 war
allerdings bereits wieder Schluss – Voith hat sich inzwischen aus dem Lokomotivgeschäft wieder zurückgezogen. An private EVU wurden nur eine handvoll Loks beider Typen
ausgeliefert.
In Mitteldeutschland sind die Gravita-Loks der Baureihe 261 inzwischen fast überall vor den regionalen Übergabeleistungen anzutreffen, allerdings wurde die
Baureihe 294 noch nicht gänzlich abgelöst. Die Baureihe 265 hat im Kesselzugverkehr nach Rhäsa die Baureihe 241 ersetzt und auch diverse Einzelleistungen der Baureihe 232/233
übernommen. Im westthüringischen Kalirevier um Gerstungen hat die große Gravita komplett die Ludmilla aus dem Tagesgeschäft verdrängt. Die folgenden Bilder zeigen die markanten
neuen Lokomotiven im Einsatz in Mitteldeutschland, Schwerpunkt ist dabei die Chemnitzer Region.